Gesellschaft für außergewöhnliche Ideen
Energieerzeugung

Wenn auch stolz, so recht umständlich wird hier Strom erzeugt: Der alte Ottomotor verbrennt kostbaren Kraftstoff, stinkt und lärmt, um eine handelsübliche Lichtmaschine anzutreiben. 
Diese Generatoren sind nach den Gleichstromlichtmaschinen aus dem letzten Jahrhundert auch nur ein teure Relikt, und für langsamdrehende Windflügel nicht zu gebrauchen.

Davon hörte Jürgen Bucher. Nach dem Motto "her mit dem Problem" versucht er sich nicht nur an der Lösung, sondern protokolierte sie auch:

Jürgen Bucher schrieb am 9. Sept. 2000:
sehr geehrter Herr Witt,
nach unserem Gespräch habe ich gleich den Chef der Fa. GTS in Mögglingen gefragt, ob er uns solch einen Generator bauen kann.
Seine Antwort darauf, war eine empfehlung, dies nicht zu tun, da bei einem Generator mit solch kleinen Drehzahlen eine hohe Polpaarzahl und riesigem Durchmesser (ca. 60 cm) nötig sei. Solch verhältnismäßig große Blechpakete hätten sehr hohe "Ummagnetisierungsverluste" die zu einem schlechteren Wirkungsgrad führen als mit einem guten Getriebe. 
Daraufhin habe ich eine Drehstromlichtmaschine von einem VW-Polo besorgt und bastle Ihnen in nächster Zeit ein leichtgängiges Getriebe mit 10:1 Übersetzung drauf. Meiner Ansicht nach müßten bei Primär 100 u/min dann mit sekundär 1000 u/min am Generator bei (12V/45 Ampere max.) bereits ca 100 Watt zur verfügung stehen.
Wenn Sie mir jedoch noch mitteilen könnten, welches Drehmoment Sie bei 100 u/min zur Verfügung haben, könnte ich optimaler arbeiten.

PS. Meine Unkosten für den 100 u/min/- 100 Watt Generator betragen bis zur Fertigstellung ca. 100,00 DM, die ich gerne ersetzt bekommen würde, falls Sie diesen Generator möchten.
Wenn er fertig ist, melde ich mich bei Ihnen.
Ihr Jürgen Bucher

Jürgen Bucher schrieb am 18. Sept. 2000:

Sehr geehrter Herr Witt,
nach Ihrer e-mail zum neuen Rotor hab ich mich sogleich daran gemacht,
einen 12 Volt Generator zu bauen, der bei 100 u/min-und 12Volt ca. 250 Watt bringt...
...Das beste Ergebnis erzielte ich mit einem Bohrmaschinengetriebe, welches  ich umgekehrt anbaute und welches mit einer Übersetzung von 50:5 Zähnen der gewünschten Drehzahlsteigerung auf das Zehnfache entspricht.
Wider erwarten erzielte ich damit ein völlig unbrauchbares Ergebnis.
Bei abgeklemmter Batterie lies sich nach erwartungsgemäß träger Beschleunigung des Ankers die Nenndrehzahl von 100U/min recht leicht halten.
Bei dem gleichen Versuch mit angeschlossener Batterie (zur Felderregung), begann dieser Versuch in gleichem Maße, führte aber kurz vor erreichen der Nenndrehzahl auch ohne angeschlossene Verbraucher zu einem sehr heftigen abbremsen des Ankers.
Die zum Weiterbetrieb notwendige Kraft, stieg schlagartig auf das
zwanzigfache, so daß Ihr Windrotor bestimmt zum stehen kommt.
Die bei diesem Generator notwendige Energie zur Felderregung liegt
demzufolge im Bereich der dem Wind entnommenen, so daß mit einem Ertrag nicht zu rechnen ist.
Nach diesen (meinen) Erkenntnissen sollte Ihr Generator einen
Permanentmagnetischen Anker bekommen, wie er zB. bei Fahrrädern mit Hilfsmotor verwendet wird.
Durch Verwendung dieser Dauermagnete kann auf eine energieverzehrende Fremderregung verzichtet werden und eine Stromerzeugung wird auch ohne Batterie möglich sein.
Desweiteren sollte Ihr Generator verlustarme Ferritkerne in den Wicklungen bekommen, um die Ummagnetisierungsverluste in den Griff zu bekommen. Meines Erachtens müßte ein 250 Watt Generator dann mit weniger als 30cm Durchmesser zu bauen sein.
J.B.

Nachtrag am 19. Sept. 2000

 ich habe aber heute eine zweite polo-Lichtmaschine besorgt und möchte versuchen, den Anker auf Permanentmagnete umzubauen, werd ich wohl nicht schaffen bis zum 29.September.
Der alte Anker hat 8,9cm Außendurchmesser und hat 6 polpaare, eigentlich ist er ganz einfach aufgebaut. Indem mit einer wicklung ein einziges Magnetfeld erzeugt wird, verteilt sich dieses über Blechfinger mit großem Luftspalt auf 6 polpaare. Wenn ich die Wicklung durch einen Magneten ersetzen könnte?...
Mal sehen.
Gruß Ihr J.B.

Am 24. Sept. 2000
Hallo Herr Witt,
ich habe gestern bei meiner Eisenbahn-Drehbank die Gelegenheit genutzt und eine neue Welle für unseren permanentmagnetischen Generator gedreht.
Bei dieser VW-Polo-Lichtmaschine bleibt der Ständer unverändert, aber das Flexgetriebe(lager) ersetzt das Abtriebskugellager der Lichtmaschine, so daß ich auf der (neuen) Welle direkt das Antriebsritzel der Flex montieren kann.
Die Wicklung des Ankers habe ich mittlerweile entfernt und die zwei
6-Fingerschalen des Ankers versucht mit einem Permanentmagneten eines Lautsprechers zu füllen. Die Magnet-Feldrichtung solcher (Außen-Ring-magneten)ist genau richtig, leider habe ich in meiner Krabbelkiste keinen mit passendem Durchmesser, so das ich Sie auf diesem Wege fragen möchte, ob bei Ihnen ein Lautsprecher mit einem Magnetaußendurchmesser von 60-67mm rumliegt. Der Innendurchmesser darf 20mm nicht unterschreiten (hierzu bohrt man 6mm Löcher durch die  Punktverschweißungen am Deckel, so das man den Deckel herabnehmen und den Magnet herausnehmen kann. Die Länge des Magneten sollte ca. 26 mm betragen.
Die Übersetzung des Flexgetriebes liegt bei 59:14 Zähnen, also nur 4,2fach, so das sich der Läufer nur mit 420 Umdrehungen drehen wird, wenn der Rotor schon 100 U/min erreicht hat. Wenn sich bei permanentmagnetischem  Anker dabei eine zu geringe Spannung einstellt, sollten wir einen anderen Weg gehen. Ich könnte ich mir auch vorstellen, auf den Stahlblechanker zu verzichten und diesen durch einen Vollaluminiumläufer mit 89mm Außendurchmesser, bei 20mm Innendurchmesser mit einer länge von 46mm zu ersetzen.
In diesen Aluminiumläufer, kann ich dann stiftförmige Magneten (aus der
Alarmanlagentechnik)in Bohrungen reinsetzen, so das ich selbst bestimmen kann, wieviele Ummagnetisierungen pro Umdrehung erreicht werden.
Bei 100U/min wären das allerdings 60 Nord-pole und 60 Süd-pole, und bei 120 Magnetstiften wirds ziemlich eng.- Was wiederum das Flexgetriebe mit 4,2 rechtfertigt.
Bei Aluminiumläufer mit 89mm Durchmesser ergeben sich 279,6mm Umfang am Außendurchmesser. Jeder Magnetstift hat bei 8mm durchmesser, 24mm länge.
Bei 420 U/min des Ankers, brauchen wir also 15 Magnetpaare. Die bekommen wir bei einem Alarmanlagenhersteller und schon haben wir einen serienfähigen Generator, bei dem alle Teile Handelsüblich sind, und dessen Anker von uns oder einer Firma hergestellt werden kann.
Am 29. September (ausgerechnet da,)habe ich leider eine Technische
Ausschußsitzung mit meinen Eisenbahnkolegen, die auch sehr wichtig ist, da dort einige Verträge diskutiert werden. Mal sehen ob ich das irgendwie lenken kann. 
Ihr Jürgen Bucher

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